Couch-Potato oder persönliche Bestleistung

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Fahrstunde: Kuppeln, schalten, Blick Innenspiegel, Blick Aussenspiegel, Gas geben, in den Verkehr einreihen, Ampeln, Fahrzeuge, Fussgänger… Nach einer Stunde war ich fix und fertig. Heute ist alles zum Glück automatisiert. Im Gehirn hat sich ein stabiles Neuronennetzwerk gebildet, sozusagen vom Trampelpfad zur Datenautobahn.

Warum ist Neues zu lernen so anstrengend? Weil unser Gehirn unglaublich viel Energie benötigt. Esse ich ein Joghurt, verschlingt das Gehirn sagenhafte 20 Prozent der Kalorien. Darum arbeitet es gerne im Energiesparmodus, den Gewohnheiten, Routinen, Automatismen.

Täglich nur ein Prozent besser

40 bis 50 Prozent unserer täglichen Handlungen führen wir aus reiner Gewohnheit aus, wie Zähne putzen, duschen oder eben Auto fahren. Wer Tag für Tag nur ein Prozent besser wird, erreicht in einem Jahr eine Steigerung seiner Leistung um das 37fache! Setze dir grosse Ziele, aber teil sie in kleine Schritte auf.

Schritt eins : WER du sein willst, ist wichtiger als WAS du willst

„Ich gehe ins Fitness-Studio, weil ich sportlicher aussehen möchte.“ Diese Antwort bezieht sich auf das Resultat und nicht auf dich persönlich. Nachhaltiger ist der Gedanke: „Ich gehe ins Fitness-Studio, weil ich ein sportlicher Mensch bin.“ Es ist erfolgsversprechender, zu wissen wer du sein willst, als zu wissen, was du erreichen möchtest. Schliesslich ist ein sportlicher Mensch kein Couch-Potato.

Entscheide wer du sein willst und wie deine Identität aussehen soll.

Schritt zwei: In kleinen Schritten zum Ziel

Hätte mein Fahrlehrer in der ersten Fahrstunde von mir verlangt, während der Rushhour auf die Autobahn aufzufahren, hätte ich ihm bestimmt den Vogel gezeigt.

Im Alltag setzen wir uns oft zu grosse Ziele. Fehlen die Erfolge, ist ein Scheitern vorprogrammiert. Denn Erfolg ist das Bonusprogramm für unsere Motivation.

Plane deine Ziele in kleinen Schritten. Trainiere jeden Schritt, bis sie zur Gewohnheit werden.
Gehe erst dann einen Schritt weiter. Klopfe dir auf die Schulter und geniesse deine Erfolge.

Schritt drei: Neue Handlungen mit bestehenden Gewohnheiten verknüpfen

Gewohnheiten lassen sich besonders gut einführen, wenn du eine bestehende, mit einer neuen Gewohnheit koppelst. Durchbrechende Erfolge sind oft das Ergebnis vieler vorangegangener kleiner Aktionen. Sie bauen das Potential auf, das erforderlich ist, um eine grosse Veränderung, um ein explosives Wachstum auszulösen. Ist eine Phase zur Gewohnheit geworden, kann zur nächsten gegangen werden. Ein Bespiel für die Gewohnheitsgestaltung „sportlicher Mensch“ in fünf Phasen:

Phase 1          Arbeitskleider ausziehen und sofort Trainingskleider anziehen
Phase 2          Aus dem Haus gehen und einen Spaziergang machen
Phase 3          Zum Fitnessstudio fahren und mindestens 15 Minuten trainieren
Phase 4          Mindestens einmal wöchentlich 30 Minuten trainieren
Phase 5          Dreimal pro Woche trainieren

Verknüpfe eine neue konkrete Handlung mit einer bestehenden, alltäglichen Routine (Kaffee holen, Zähneputzen, ins Auto steigen). Erst wenn ein Schritt etabliert ist, gehe einen Schritt weiter. Gönne dir diese Zeit.

Also, überlege dir, was ist der Auslöser für eine Veränderung, Entscheide dann wer du sein willst, verknüpfe neue mit alltäglichen Gewohnheiten und übe bis du es bist. 

Viel Erfolg und Freude beim Umsetzen.